Wie Hamburgs Hockey in Südafrika und der Ukraine hilft

Ein Damenteam aus dem Kriegsgebiet bereitet sich in der Hansestadt auf die Hallen-EM vor. Freitagabend steigt ein Benefizturnier Hamburg.  Die Unterstützung für Kinder und Jugendliche in Südafrika, die Delf Ness und sein Team seit 2009 unter dem Motto „Hamburg Hockey hilft“ leisten, wird auch in diesem Jahr nicht zu kurz kommen, so viel ist klar. Dennoch steht der Benefizabend, mit dem am Freitag (18 Uhr) in der Halle des Clubs an der Alster am Rothenbaum der traditionelle Meßmer-Cup – das Vorbereitungsturnier der Hamburger Bundesligisten auf die am darauffolgenden Wochenende startende Hallensaison – eingeläutet wird, in diesem Jahr im Zeichen einer besonderen Mission, zu der die bundesweite Hockeyfamilie beiträgt.

Ukrainische Hockey-Mannschaft bereitet sich in Hamburg auf die EM vor

Weil die Hallen-EM der Damen und Herren coronabedingt vom Februar verschoben werden musste und nun vom 7. bis 11. Dezember in der Sporthalle Hamburg ausgespielt wird, bleibt den deutschen Auswahlteams kaum Vorbereitungszeit. Deshalb werden die beiden Mannschaften in den Meßmer-Cup integriert – allerdings nicht als einzige Nationalteams. Bei den Herren ist Österreich, Europameister von 2018 und vor zwei Jahren im Finale gegen Deutschland unterlegen, am Start, bei den Damen die Ukraine, 2010 das bislang einzige Mal Europameister. Und das ist angesichts des russischen Angriffskriegs in deren Heimat eine ganz besondere Geschichte. Nachdem der Hamburger und der ukrainische Verband lange nach einer Möglichkeit gesucht hatten, der Auswahl zu ermöglichen, zwischen dem Meßmer-Cup und der EM nicht wieder ins Kriegsgebiet zurückreisen zu müssen, hatte der TTK Sachsenwald sich zu umfangreicher Unterstützung bereiterklärt. So können die Ukrainerinnen vormittags in der Vereinshalle trainieren. In einem Hotel in der Umgebung, das von einer Ukrainerin geführt wird, kommt die Gruppe preisgünstig unter und wird morgens und abends verpflegt. Mittagessen wird privat von TTK-Mitgliedern organisiert. In der Nacht zu diesem Donnerstag sollte die Mannschaft, die mit 14 Nationalspielerinnen, sechs Delegationsmitgliedern und begleitet von einem Jugendteam per Bus aus dem Leistungszentrum in Sumy, nicht einmal 50 Kilometer von der russischen Grenze entfernt in der Nordostukraine gelegen, anreist, in Wohltorf eintreffen. 8500 Euro sind durch Spenden zusammengekommen Um die Kosten für das Hotel und die Verpflegung zahlen zu können, hat der TTK eine interne Spendensammlung initiiert. „Wir haben vom Deutschen Olympischen Sportbund 8500 Euro Hotelkostenzuschuss erhalten, die gleiche Summe ist über Spenden eingegangen. Das hat mich sehr berührt“, sagt Magnus Meyer-Tauffmann, seit drei Monaten Cheftrainer der Regionalligadamen des TTK. Im Frühjahr hatte er bereits in seinem Ex-Verein DTV Hannover eine Hilfsaktion für ukrainische Jugendliche organisiert und weiß deshalb um die Bedürfnisse der vom Krieg teilweise traumatisierten Menschen.

Team Germany Giving Back to the Community

SA Masters Hockey was established in 1979, and is an affiliated member of SA Hockey, FIH and World Masters hockey. SA Masters is managed independently with its own executive committee and constitution aligned to the rules and governing policies advised by SA Hockey.

The members of SA Master Hockey constitutes of Provincial Masters associations from across the country. Each province runs and manages their own Masters hockey leagues which culminates in an annual IPT held under the auspices of SA Master Hockey and run by the local provincial organising committee. The Masters AGM also takes place annually at the IPT.

Wie der Club an der Alster in Südafrika helfen will.

Mit Viva con Agua als Partner will der Verein in Zukunft sein Engagement vor Ort ausbauen. So sieht das Konzept aus.

Hamburg.  Dereinst, wenn wir auf die Corona-Pandemie zurückblicken und uns fragen werden, was sie möglicherweise an Gutem hinterlassen hat, wird Delf Ness eine wichtige Episode beisteuern können. Zumindest hofft der 57-Jährige das, denn der Stillstand hatte den Hamburger dazu animiert, über den Status quo seines Herzensprojekts nachzudenken.

2009 hatte der Unternehmensberater unter dem Motto „Hamburg Hockey hilft“ das „Alster Grootbos Hockey Projekt“ ins Leben gerufen. Unterstützt von seinem Heimatverein Club an der Alster wurden in der südafrikanischen Region Gansbaai Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien durch sportliche Aktivitäten in ihrer Entwicklung gefördert und von Freiwilligen aus Deutschland angeleitet.

„Wir haben schon länger überlegt, wie wir noch mehr Hilfsbedürftige erreichen könnten, ohne den finanziellen Bedarf signifikant zu erhöhen“, sagt Delf Ness. Deshalb machte er sich, während in Südafrika wegen des grassierenden Coronavirus keinerlei Reisetätigkeiten möglich waren, auf die Suche nach einem neuen Partner – und fand ihn in der in Hamburg ansässigen Non-Profit-Organisation Viva con Agua, die sich für einen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung einsetzt.

Hockey: Ein Trio hat das Konzept für Südafrika erstellt

Das vom ehemaligen St.-Pauli-Fußballprofi Benjamin Adrion gegründete Sozialunternehmen betreibt in Kapstadt, der Hauptstadt der Kapregion und rund zwei Autostunden nordwestlich vom alten Standort entfernt, die Villa Viva Cape Town. Das im Oktober 2021 eröffnete, zentral gelegene Gästehaus mit 31 Zimmern ist die kleine Schwester der im Hamburger Münzviertel geplanten Villa Viva Hamburg, die Ende 2023 eröffnen soll.

Alster Grootbos Foundation: Hamburgs Hockey hilft Südafrika.

Die Initiative feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Mit dem Meßmer-Cup wird traditionell die Hallensaison eröffnet.

Hamburg.  Zeit hat er keine. Schließlich steht in der kommenden Woche die Abschlussprüfung zum Groß- und Außenhandelskaufmann an, die Nic Spooner unbedingt bestehen möchte. Für einen Südafrikaner, der kein Deutsch sprach, als er 2013 zum Hockeyspielen nach Hamburg kam, ist das nicht gerade ein Spaziergang im Park. Dennoch steht es außer Frage, dass der 28 Jahre alte Nationalstürmer, der in der Bundesliga für den Harvestehuder THC angreift, an diesem Freitag (18 Uhr) an der Hallerstraße erscheint. Auf dem Gelände des Clubs an der Alster wird am Wochenende vor dem Bundesligastart in der großen Arena – und erstmals in der neuen Traglufthalle direkt nebenan – mit dem Meßmer-Cup traditionell die Hallensaison eröffnet.

Die ersten Partien dieses Turniers, zu dem je acht Damen- und Herrenteams antreten, darunter Gäste aus Wettingen (Schweiz) und Wien, bestreiten am Freitagabend die Hamburger Topclubs Alster, HTHC, Uhlenhorster HC, Polo Club (nur Herren) und Großflottbeker THGC (nur Damen) unter sich. Der Abend steht zum zehnten Mal unter dem Motto „Hamburg Hockey hilft“, denn alle Eintrittsgelder (fünf Euro pro Person) und der Erlös aus einer großen Tombola kommen der 2009 gegründeten Alster Grootbos Hockey Foundation zugute, in der im südafrikanischen Gansbaai, zwei Autostunden südöstlich von Kapstadt gelegen, Kinder im Alter von sechs bis 16 Jahren aus sozial benachteiligten Familien Hockeyunterricht bekommen. Und da kommt Nic Spooner ins Spiel.

Als Botschafter ist er Teil des Projekts

Seit diesem Sommer ist er als Botschafter Teil des Projekts und versucht, dank seiner Bekanntheit als Nationalspieler dessen Arbeit im ganzen Land publik zu machen. „Ich nutze meine Kontakte, um vor allem in den sozialen Medien auf die Grootbos Foundation aufmerksam zu machen“, sagt er. Da auch Fußball zum Angebot des Projekts zählt und von der englischen Premier League unterstützt wird, hat es Hockey als Randsport ebenso schwer wie in Deutschland. „Aber mittlerweile wissen viele Südafrikaner, dass es dieses Projekt gibt, und auch, dass in Deutschland ein Turnier stattfindet, um Hilfsgelder zu sammeln“, sagt er.

Rund 300 Kinder absolvieren pro Jahr das Hockeyprogramm, seit 2009 waren mehr als 100 Volontäre aus Deutschland am Kap. Trainer wie Alsters Damen-Chefcoach Jens George, der vor ein paar Wochen in Gansbaai war, geben dort Unterrichtsstunden. „Die Volontäre sind extrem engagiert, einige Kinder sind sehr talentiert. Es fehlt aber noch an Strukturen, zum Beispiel gibt es keinen festen Kunstrasenplatz. Umso wichtiger ist es, dass kontinuierlich viel Geld gesammelt wird“, sagt George.

Erstmals zu Gast in Gansbaai

Nic Spooner ist auch nach zehn Jahren noch verwundert und dankbar zugleich, dass sich Hamburgs Hockeyclubs in seiner Heimat engagieren. „Es gibt keinen Grund dafür außer Hilfsbereitschaft. Für die Kinder ist es super, dass sie in Sicherheit qualitativ hochwertig trainieren können“, sagt er. Im August war er mit dem gesamten südafrikanischen Herren-Nationalteam erstmals zu Gast in Gansbaai.

„Die Kinder dort sollen ja nicht nur deutsche Helden haben, sondern auch sehen, dass es ein Nationalteam gibt, in das sie es schaffen können, wenn sie sich anstrengen“, sagt er. Der Besuch soll künftig mindestens einmal im Jahr wiederholt werden. Spooner selbst will vor Ort mithelfen, die an diesem Freitag erzielten Spendengelder dort einzusetzen, wo sie gebraucht werden. Dafür wird er sich Zeit nehmen, wenn die Prüfung geschafft ist.

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